Allah im Islam
Allah im Islam

Allah im Islam: Das Fundament des Monotheismus

Allah im Islam: Das Fundament des Monotheismus

Wer ist Allah im Islam?

Allah ist der zentrale Begriff im Islam für den einen, wahren Gott, der das Universum und alles, was darin existiert, erschaffen hat. Der Name „Allah“ ist das arabische Wort für Gott und wird sowohl von arabischen Muslimen als auch von arabischsprachigen Christen verwendet, um den einzigen Gott anzusprechen. Im Islam ist Allah jedoch mehr als nur der Name Gottes – er ist der Inbegriff der absoluten Einheit, der Unvergleichlichkeit und der Vollkommenheit.

Muslime glauben, dass Allah einzigartig ist, ohne Partner, Sohn oder Tochter, und dass nichts und niemand ihm gleichkommt. Er ist ewig, allwissend, allmächtig und allbarmherzig. Diese Eigenschaften machen ihn zu demjenigen, der allein würdig ist, angebetet zu werden. Der Glaube an Allah und seine Einzigartigkeit ist der zentrale Aspekt des islamischen Glaubenssystems. In der islamischen Theologie gibt es keinen Raum für Polytheismus oder die Verehrung von anderen Wesen oder Kräften neben Allah.

Die Verehrung Allahs im Islam drückt sich in vielen Formen aus, darunter das tägliche Gebet (Salat), das Fasten, die Rezitation des Korans und die spirituelle Erinnerung an ihn durch Dhikr (wörtlich „Erinnerung“). Allah ist nicht nur der Schöpfer, sondern auch der Erhalter des Universums und der Gerechte, der über das Schicksal der Menschen richtet.

Die Einheit Allahs (Tauhid)

Der Begriff Tauhid bezeichnet die Lehre der absoluten Einheit und Einzigartigkeit Allahs im Islam. Tauhid ist das Herzstück des islamischen Glaubens und bildet die Grundlage für das islamische Verständnis von Gott und dem Universum. Im Kern bedeutet Tauhid, dass Allah der Eine und Einzige ist, der keinen Partner hat und in keiner Weise geteilt werden kann. Dies steht im scharfen Gegensatz zu polytheistischen oder trinitarischen Gottesvorstellungen.

Tauhid ist in mehrere Dimensionen unterteilt:

  1. Tauhid al-Rububiyyah – Dies bedeutet den Glauben an Allah als den alleinigen Herrn, Schöpfer und Erhalter des Universums. Es betont, dass nur Allah Macht über das Universum hat und dass alles nach seinem Willen geschieht.
  2. Tauhid al-Uluhiyyah – Dies bezieht sich auf die Verehrung Allahs als den einzigen Gott, der allein angebetet werden darf. Dies schließt alle Formen von Götzendienst, Aberglauben oder die Anbetung von anderen Wesen aus.
  3. Tauhid al-Asma wa-Sifat – Dies bezieht sich auf den Glauben an die einzigartigen Namen und Attribute Allahs. Muslime glauben, dass Allah Eigenschaften besitzt, die perfekt und unvergleichlich sind, wie Barmherzigkeit, Allwissenheit und Macht.

Tauhid ist der erste Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses, der Shahada. Die Shahada lautet: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Gesandter.“ Dieses Bekenntnis zur Einheit Gottes steht im Zentrum des Lebens jedes Muslims und prägt seine spirituelle Praxis und Weltanschauung.

Die 99 Namen Allahs

Im Islam wird Allah durch seine 99 Namen beschrieben, auch bekannt als die Asma’ul Husna (Die schönsten Namen). Jeder dieser Namen offenbart eine bestimmte Eigenschaft oder ein Attribut Allahs, das seine Größe und Perfektion illustriert. Diese Namen helfen den Gläubigen, Allahs Natur und sein Wesen besser zu verstehen und ihm näherzukommen.

Zu den bekanntesten Namen gehören:

  • Ar-Rahman (الرحمن) – Der Allerbarmende. Dieser Name zeigt die unendliche Barmherzigkeit Allahs, die alles in der Schöpfung umfasst. Er ist barmherzig gegenüber allen Geschöpfen, unabhängig von ihrem Glauben oder ihren Taten.
  • Ar-Rahim (الرحيم) – Der Barmherzige. Während Ar-Rahman die allgemeine Barmherzigkeit beschreibt, die alle umfasst, bezieht sich Ar-Rahim auf die besondere Barmherzigkeit Allahs, die speziell den Gläubigen zuteil wird.
  • Al-Hakim (الحكيم) – Der Weise. Allah besitzt vollkommene Weisheit, und seine Handlungen und Urteile sind immer gerecht und weise, auch wenn Menschen sie nicht immer verstehen.
  • Al-Aziz (العزيز) – Der Allmächtige. Allah ist allmächtig und keiner kann sich seiner Macht entziehen. Er besitzt uneingeschränkte Autorität über die gesamte Schöpfung.

Muslime verwenden diese Namen oft in ihren Gebeten und Meditationen, um sich Allahs Attribute in Erinnerung zu rufen und sich seiner Gegenwart bewusst zu werden. Die 99 Namen Allahs sind ein zentraler Bestandteil des spirituellen Lebens und werden in vielen islamischen Kulturen künstlerisch in Kalligraphie und Rezitationen dargestellt.

Allah im Koran

Der Koran, das heilige Buch des Islam, ist voll von Beschreibungen Allahs, seiner Eigenschaften und seiner Rolle als Schöpfer und Herrscher des Universums. Allah ist der Autor des Korans, und durch seine Worte leitet er die Menschen zu einem Leben der Rechtschaffenheit und Hingabe.

Ein berühmter Vers, der Allahs Einheit und Unvergleichlichkeit beschreibt, findet sich in Sure Al-Ikhlas (112:1-4): „Sag: Er ist Allah, der Eine, Allah, der Unabhängige und Angeflehte. Er hat nicht gezeugt und wurde nicht gezeugt, und keiner ist ihm gleich.“

Dieser Vers fasst den Monotheismus im Islam in prägnanter Weise zusammen. Allah ist einzigartig, er ist niemandem ähnlich, und er ist unabhängig von seiner Schöpfung.

Ein weiterer wichtiger Vers, der Allahs Macht und Allwissenheit beschreibt, ist der sogenannte Thronvers (Ayat al-Kursi) in Sure Al-Baqarah (2:255): „Allah! Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Lebendigen, dem Beständigen. Ihn ergreift weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte außer mit seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, und sie umfassen nichts von seinem Wissen außer dem, was er will. Sein Thron umschließt die Himmel und die Erde, und die Bewahrung von beiden bedrückt ihn nicht. Er ist der Erhabene, der Allgewaltige.“

Dieser Vers zeigt Allahs absolute Kontrolle über das Universum und sein umfassendes Wissen über alles, was existiert.

Die Beziehung zwischen Allah und den Gläubigen

Die Beziehung zwischen Allah und den Gläubigen ist im Islam eine der Nähe, Hingabe und Abhängigkeit. Muslime glauben, dass Allah ihren Glauben, ihre Taten und ihre Gebete sieht und hört. Diese enge Verbindung wird durch das tägliche Gebet (Salat), das Dua (Bittgebet) und das Dhikr (Erinnerung an Allah) aufrechterhalten.

Das Salat ist das ritualisierte Gebet, das fünfmal täglich verrichtet wird und die Gläubigen dazu bringt, sich direkt an Allah zu wenden. Während des Gebets loben Muslime Allah, bitten um Vergebung und Führung und erneuern ihre Hingabe an ihn. Es ist eine Möglichkeit, Allah regelmäßig im Alltag zu begegnen und seine Gegenwart zu spüren.

Das Dua ist ein persönliches Bittgebet, in dem Muslime Allah um Hilfe, Schutz oder Segen bitten. Anders als das formelle Salat kann das Dua jederzeit und überall gesprochen werden. Es ist eine direkte Form der Kommunikation mit Allah, in der die Gläubigen ihre Sorgen, Wünsche und Hoffnungen an ihn richten.

Das Dhikr ist die spirituelle Praxis der wiederholten Anrufung Allahs, um sich seiner Gegenwart bewusst zu werden und die Bindung zu ihm zu stärken. Diese Praxis ist besonders im Sufismus, der mystischen Strömung des Islam, verbreitet. Dhikr kann sowohl in Einsamkeit als auch in der Gemeinschaft praktiziert werden und ist ein Weg, den Geist von weltlichen Sorgen zu befreien und Allah näherzukommen.

Allahs Rolle in der Schöpfung und im Universum

Im Islam ist Allah der Schöpfer und Erhalter des Universums. Alles, was existiert – von den Sternen und Planeten bis hin zu den kleinsten Lebewesen – ist das Werk Allahs. Er hat das Universum aus dem Nichts erschaffen und kontrolliert weiterhin jede einzelne seiner Bewegungen.

Allahs Rolle als Schöpfer manifestiert sich in den Naturgesetzen, die das Universum regieren, sowie in den wunderbaren Aspekten der Schöpfung, die die Menschen tagtäglich umgeben. Die Natur wird im Islam oft als Zeichen (Ayat) Allahs angesehen, die auf seine Existenz und seine Macht hinweisen. Muslime werden ermutigt, über die Schöpfung nachzudenken und dadurch Allahs Allmacht und Weisheit zu erkennen.

Neben seiner Rolle als Schöpfer ist Allah auch der Erhalter der Welt. Er sorgt dafür, dass alles im Universum funktioniert, und er gewährt den Menschen ihre Versorgung. Seine Allmacht zeigt sich in der Harmonie und dem Gleichgewicht der Natur, die nur durch seine Weisheit und Kontrolle aufrechterhalten werden können.

Moderne Interpretationen von Allah im Islam

In der heutigen Zeit bleibt Allah für Muslime weltweit eine zentrale Figur des Glaubens. Trotz der Modernisierung und der weltlichen Einflüsse in der Gesellschaft ist der Glaube an Allah und seine Rolle als der einzige Gott unverändert. In vielen modernen muslimischen Gesellschaften wird Allah nicht nur in Moscheen verehrt, sondern sein Name und seine Gegenwart sind im Alltag allgegenwärtig.

Moderne Muslime wenden sich in Zeiten der Unsicherheit und des Wandels oft an Allah, um Trost und Führung zu finden. Allahs Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sind Schlüsselkonzepte, die auch in einer zunehmend säkularen Welt relevant bleiben. Die Anrufung „Insha’Allah“ (so Gott will) ist in muslimischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt ein häufiger Ausdruck, der das Vertrauen in Allahs Plan und Willen symbolisiert.

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